Überblick über Lupus und Hautprobleme
Lupus ist nicht nur eine systemische Autoimmunerkrankung, sondern geht häufig mit Hautveränderungen einher. Einige Patienten zeigen ausschließlich kutanen Lupus ohne Beteiligung anderer Systeme. Unabhängig von der Form beeinträchtigen Hautprobleme die Lebensqualität, weshalb eine frühzeitige Erkennung und Behandlung entscheidend sind.
Hauterscheinungen und Häufige Symptome
Schmetterlingsflechte (Malar Rash)
- Erscheinungsbild: Typischerweise ein schmetterlingsförmiger Ausschlag über Nasenrücken und Wangen, von leichter Rötung bis hin zu deutlicher Schuppung.
- Auslöser: Ultraviolettstrahlen (UV) der Sonne verschlimmern den Zustand und verstärken den Ausschlag.
Subakute Hautläsionen
- Merkmale: Hauptsächlich durch UV-Exposition ausgelöst, zeigen sich rote, schuppige oder ringförmige Flecken, oft an exponierten Stellen wie Armen, Schultern und Nacken.
- Folgen: Narbenbildung ist selten, doch es kann zu lokaler Hyperpigmentierung oder Hypopigmentierung kommen.
Diskoides Erythem und Schleimhautschäden
- Erscheinungsbild: Patienten können runde oder münzförmige Geschwüre im Mund, in der Nase oder im Genitalbereich entwickeln. Diese schmerzhaften Geschwüre hinterlassen oft Narben, und bei Beteiligung der Kopfhaut kann es zu dauerhaftem Haarausfall kommen.
Weitere Hautanomalien
- Haarprobleme: Einige Patienten leiden unter Haarausfall oder brüchigem Haar, vermutlich durch Angriffe des Immunsystems auf die Haarfollikel.
- Vaskulitis: Schäden an Hautblutgefäßen können purpurrote Punkte oder größere Knoten verursachen, die auf eine kutane Vaskulitis zurückzuführen sind.
- Raynaud-Phänomen: Fingerspitzen oder Zehen können bei Kälte rot, weiß oder blau werden, begleitet von Taubheit oder Kribbeln.
- Livedo Reticularis: Ein netzartiges, purpurfarbenes Muster kann auf der Haut, besonders an den Unterschenkeln, auftreten und bei Kälte stärker sichtbar werden.
Weitere Informationen zu Symptomen und Risikofaktoren finden Sie in diesem Lupus-Symptome und Risikofaktoren Leitfaden.
Behandlungsansätze im Detail
Lokale Behandlungen
- Lokale Steroide: Häufig verwendete Medikamente wie Steroidcremes oder -gele eignen sich für leichte bis mittelschwere Hautläsionen. Bei größeren entzündeten Bereichen können Steroidinjektionen für schnellere Wirkung eingesetzt werden.
- Rezeptfreie Produkte: Leichte Ausschläge lassen sich mit schwachen Steroiden wie Hydrocortison-Creme lindern.
Systemische Medikamente
- Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR): Medikamente wie Ibuprofen, Naproxen und Aspirin lindern systemische Entzündungen und Schmerzen. Erfahren Sie mehr über NSAR.
- Orale Steroide: Werden bei großflächigen Ausschlägen eingesetzt, jedoch ist die Langzeitanwendung wegen Nebenwirkungen eingeschränkt.
- Antimalariamittel: Hydroxychloroquin (Plaquenil) und Chloroquin regulieren das Immunsystem und verbessern Hautentzündungen. Bei langfristiger, hoher Dosierung sind regelmäßige Augenuntersuchungen erforderlich, da die Augengesundheit beeinträchtigt werden kann.
Lokale Immunmodulatoren
- Calcineurin-Hemmer: Tacrolimus-Salbe und Pimecrolimus-Creme kontrollieren effektiv lokale Entzündungen und ergänzen traditionelle Steroide.
Prävention und Tägliche Pflege
Strenger Sonnenschutz
- Maßnahmen:
- Vermeiden Sie Aufenthalte im Freien zwischen 10 und 16 Uhr, um UV-Exposition zu minimieren.
- Tragen Sie langärmelige Kleidung, Hosen, breitkrempige Hüte und Sonnenbrillen.
- Verwenden Sie Breitband-Sonnenschutz (UVA/UVB) mit mindestens SPF 30 und tragen Sie diesen alle zwei bis vier Stunden erneut auf, besonders nach Schwitzen oder Schwimmen.
Detaillierte Tipps finden Sie in diesem Sonnenschutz-Leitfaden.
Vitamin-D-Supplementierung
Längeres Meiden der Sonne kann zu einem Vitamin-D-Mangel führen. Bluttests können den Mangel bestätigen, und eine Supplementierung sollte ärztlich überwacht werden.

Rauchstopp und Gesunde Lebensweise
- Rauchen aufgeben: Rauchen verschlimmert Lupus-Symptome und kann die Wirksamkeit von Medikamenten wie Hydroxychloroquin verringern.
- Hautpflege: Vermeiden Sie das Kratzen oder Selbstbehandeln von Läsionen, um Infektionen oder Narbenbildung zu verhindern.
- Wärme: Für Patienten mit Raynaud-Phänomen ist es wichtig, Hände und Füße warm zu halten, etwa durch Handschuhe oder warme Socken.
Zusammenfassung und Häufige Fragen
Zusammenfassung
Lupus betrifft nicht nur die inneren Systeme; seine vielfältigen Hauterscheinungen – von Schmetterlingsflechte über Geschwüre bis hin zu Haarausfall – erfordern Aufmerksamkeit. Durch gezielte lokale und systemische Behandlungen sowie präventive Maßnahmen wie Sonnenschutz und Rauchstopp lassen sich Hautsymptome effektiv lindern und die Lebensqualität verbessern.
Häufig Gestellte Fragen
- Welche Hauterscheinungen treten bei Lupus auf?
Hauptsächlich ein schmetterlingsförmiger Ausschlag über Nase und Wangen sowie rote, schuppige oder ringförmige Flecken. - Wie verändert Lupus das Gesicht?
Neben der Schmetterlingsflechte können Schwellungen, unregelmäßige Pigmentierung oder lokale Narben auftreten. - Beeinflusst die Krankheit das Gesamterscheinungsbild?
Ja, chronische Entzündungen können Haarausfall, raue Haut und Nagelveränderungen verursachen, die das Aussehen beeinträchtigen. - Kann Lupus die Hautfarbe verändern?
Ja, subakute Läsionen führen oft zu Hyperpigmentierung oder Hypopigmentierung in den betroffenen Bereichen.